Donnerstag, 12. Juli 2012

Herr Bödefeld empfiehlt Wanderführer für das Bergische Land

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Weil ich nun bereits mehrfach danach gefragt worden bin, gibt es heute eine kleine Buchbesprechung, eine Wanderbuchbesprechung sozusagen.

Was ich vorneweg direkt betonen möchte, ist die Wichtigkeit der Aktualität des Wanderführers! Schon oft haben wir auf unseren Touren verirrte Wanderer getroffen, die mit ihren uralten Schinken nicht mehr wussten, wo rechts und links ist. Wenn ihr also auch noch so ein altes Hündchen im Schrank habt, lieber wegschmeißen und neu kaufen, denn man sollte gar nicht meinen, wie "beweglich" Wanderwege sind und was sich schon in wenigen Jahren alles ändern kann.

Zumindest sollte der Wanderführer Eurer Wahl (für das Bergische Land) aus der Nach-Kyrill-Zeit stammen, denn der Orkan hat in Feld, Wald und Flur so manchen Eingriff in die Natur vorgenommen, der sich natürlich auch auf die Wegeführung ausgewirkt hat.
Man kann davon ausgehen, dass im Zuge der Neuorganisation der Bergischen Wanderwege auch die Wanderführer mittelfristig wieder aktualisiert werden müssen. Durch die Schaffung des Bergischen Weges (Eröffnung August 2012, 242 km in 13 Etappen), sowie des Bergischen Panoramasteiges (235 km in 12 Etappen), als auch der 24 neuen Bergischen Streifzüge (Halbtages- und Tagesetappen) werden neue Wege ausgezeichnet, aber auch ein Teil der bisherigen Wanderwege aufgegeben.

Wir haben 4 Wanderführer für das Bergische Land zu Hause. Bisher haben wir daraus in den letzten 2 Jahren 67 Strecken erwandert (was allein mich 3 Paar Wanderstiefel gekostet hat).


Der Rother Wanderführer "Bergisches Land. Naturpark zwischen Rhein und Sauerland" bietet 50 Strecken zwischen 7,6 km und 16,5 km.
Jede Wanderung wird auf einer eigenen Karte dargestellt, die völlig ausreicht, zusätzliche Landkarten sind nicht notwendig. Ebenfalls werden für jede Tour Höhenprofile angegeben, was zumindest mir hilft, mich seelisch und moralisch auf die Strecke vorzubereiten (in einer Affenhitze möchte ich ungern den ganzen Tag heftige Steigungen rauf und runter kraxeln).
Zusätzlich zur eigentlichen Wegbeschreibung wird der Ausgangspunkt beschrieben und eine Adresse fürs Navi angegeben; der Höhenunterschied im Wegverlauf sowie die allgemeinen Anforderungen an die Strecke was Kondition und Ausrüstung betrifft, fehlen auch nicht. Besonders hilfreich sind die Einkehrtipps und besondere Hinweise, wie z.B. ein hohes Spaziergängeraufkommen an schönen Tagen oder Hinweise auf viel Schatten während der Wanderung, was sie für heiße Sommertage geeignet macht.
Für jede Wanderstrecke wird angegeben, ob sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist und ob Familien mit Kindern auch Spaß an der Tour haben.

Die 50 Wanderungen verteilen sich im Bergischen Land wie folgt: Kemna (bei Beyenburg), Gerstau (bei Wuppertal Ronsdorf), Solingen-Gräfrath, Radevormwald, Remscheid, Solingen-Unterburg, Hückeswagen, Wipperfürth, Wermelskirchen, Kürten, Dabringhausen, Altenberg, Bergisch Gladbach-Heerenstrunden, Bensberg, Königsforst, Rösrath, Immekeppel, Hoffnungsthal, Honrath, Linde, Lindlar, Kapellensüng, Hohkeppel, Ründeroth, Gummersbach-Strombach, Marienheide-Gimborn, Wipperfeld, Hollinden, Wipperfürth-Dohrgaul, Marienheide, Gummersbach-Lieberhausen, Marialinden, Drabenderhöhe, Much, Neuhonrath, Wahlscheid, Seelscheid, Neunkirchen, Winterscheid, Ruppichteroth, Marienberghausen, Wiehl, Nümbrecht, Marienhagen, Eckenhagen, Denklingen, Waldbröl, Morsbach, Hennef, Blankenberg und Windeck.




"Wandern im Bergischen Land" aus dem dumont activ Verlag ist mein Favorit unserer Wanderführer.

Die 35 Touren sind zwischen 10,5 und 23 km lang und werden bereits in die Schwierigkeitsgrade einfach, mittelschwer und anspruchsvoll eingeteilt.
Für jede Tour gibt es eine exakte, GPS-geeignete Karte, ein Höhenprofil und eine Charakterbeschreibung des Weges. Die Anfahrt wird sowohl für PKW als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln beschrieben. Der Autor weiß zu den meisten Wanderung Wissenswertes (in einem extra Abschnitt - das ist wichtig, später dazu mehr!) zu berichten, z.B. übers Neandertal, den bergischen Teil des Jakobsweges, schloss Burg, die bergische Grauwacke usw.
Die Wegbeschreibung ist leicht zu verstehen, prägnant und markante Punkte sind sowohl im Text, als auch auf der Karte und im Höhenprofil gekennzeichnet.

Wer mit diesem Wanderführer das Bergische Land durchstreift, lernt dabei folgende Orte kennen: Neandertal, Gräfrath, Möschenborn, Beyenburg, Remscheid-Lennep, Bergisch Born, Hückeswagen, Wipperfürth, Burg, Leichlingen, Dabringhausen, Altenberg, Dhünn, Bensberg, Königsforst, Wahner Heide, Wahlscheid, Seelscheid, Naafbachtal, Merten, Much, Hohkeppel, Kürten-Olpe, Lindlar, Agathaberg, Berghausen, Ründeroth, Müllenbach, Eckenhagen, Odenspiel, Marienberghausen, Nümbrecht, Dattenfeld und Morsbach.


"20 Wanderungen im Bergischen Land. Der Süden" aus dem Droste Verlag von Evert Everts ist "speziell". Die Karten sind rudimentär, Orte die in der Wegbeschreibung vorkommen tauchen auf den Karten nicht zwingend auf, Wege und Straßen sind lediglich nach dem Zufallsprinzip eingezeichnet und Höhenprofile gibt es auch nicht. Von den 20 vorgestellten Wanderungen haben wir bereits 8 erlaufen, in 2 Fällen stimmte die Karte nicht!
Ein Pluspunkt ist die Einschätzung, ob die Strecke für Kinderwagen, Rollstuhlfahrer und Fahhradfahrer geeignet ist. Auch weiß der Autor viel Interessantes zur Historie der Orte zu berichten, gut dass diese Textabschnitte in einem anderen Schriftbild abgesetzt sind.
Das eigentliche Ärgernis ist aber die Auswahl der Wege. Gekonnt lässt der Schreiberling zahlreiche schöne Feld- Wald- und Wiesenweg links liegen und trampelt asphaltierten Wegen und Straße entlang.

Wer mit Evert Everts Hilfe die geteerten Fahrwege (der im Buch gebrauchte Euphemismus für Straße) im Bergischen kennen lernen will, der landet damit vielleicht in: Königsforst, Rösrath, Untereschbach, Honrath, Wahlscheid, Neuhonrath, Overath, Vilkerath, Loope, Drabenderhöhe, Much, Marienfeld, Neunkirchen, Winterscheid, Bröleck, Schönenberg, Ruppichteroth, Stromberg und Wilbershofen.


Jetzt muss ich fast schon aufpassen, was ich schreibe, denn die Tippeltouren werden im Rheinland schon fast ikonenhaft verehrt.
Der Auto Michael Bengel veröffentlicht unter dem Pseudonym Peter Squentz die Tippeltouren "Bergisches Land" sowohl im J.P. Bachem Verlag, als auch in der Kölnischen Rundschau.

Wenn Squentz zum Wandern ruft, folgen die Leser in Scharen. Das haben wir fast schon leidvoll vor wenigen Monaten selbst erfahren. Damals führte eine seiner, in der Rundschau veröffentlichten Touren, hier an unserem Haus vorbei und wir konnten die Völkerwanderung dadurch hautnah mitverfolgen. Über viele Wochen (und auch heute noch) strömten lustige Wandersleut mit dem Zeitungsartikel in der Hand hier vorbei und so mancher war dabei etwas orientierungslos.
Ich muss ja zugeben, ich habe mehrmals mit dem Gedanken gespielt, unser Sonntagsblech Kuchen gewinnbringend unter die Wanderer zu bringen. Hier mitten im nirgendwo ohne Möglichkeit zur Einkehr, wäre das doch das Geschäftsmodell gewesen. Naja, ich hab#s ja nicht so mit Fremden und hab's dann doch gelassen.

Peter Squentz sucht in der Regel eigentlich wirklich nette Touren aus, allerdings ist die Beschreibung wirklich anstrengend. Ich zitiere aus dem Klappentext:

"Ein Heimatbuch und Lesebuch, mit dem man wandern kann, ein Wanderbuch, das einlädt zur vergnüglichen Lektüre. (...) Wanderwegbeschreibungen, denen man sich sorglos überlassen kann, verbunden mit Erlebtem, Überliefertem, Erzähltem, angereichert mit Geschichte und Geschichten."

Das stimmt auch und ist nicht übertrieben, aber Spaß macht (mir) das beim Wandern nicht, denn seine Geschichtchen und die eigentliche Wegbeschreibung reihen sich im Fließtext nahtlos aneinander, so dass es nicht selten vorkommt, dass man erst mal 1 Seite historischer Abhandlungen, Sagen oder Märchen überlesen muss, bis man weiß, ob man nun rechts oder doch lieber links abbiegen soll. Die Karten sind dabei auch keine Hilfe, sondern vor allem für die Tonne. Dennoch scheinen die Leute das zu lieben, wir gehören allerdings nicht dazu, aber wie sagt man so schön in der rheinischen Nachbarschaft: Jeder Jeck is anders un et hätt noch immer jod jejange, von daher sind wir bisher auch immer wieder am Ausgangspunkt angekommen.

Die Wanderungen der Tippeltouren Bergisches Land konzentrieren sich vor allem rund um Leichlingen, Wuppertal, Atenberg und Kürten, aber auch in Düsseldorf, Overath und Bergisch Gladbach wird getippelt.

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PS: Das Model wurde im Anschluss an die Buchpräsentation mit rohen Lammrippchen für die Kooperation entschädigt.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Herr Bödefeld wandert im Bergische Land: Rund um Beyenburg und zur Herbringhauser Talsperre

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In schönstem Herbstwetter waren wir im vergangenen Oktober in Wuppertal-Beyenburg. Wir hatten uns eine 16,5 km lange Strecke  vom Kloster Beyenburg, rauf auf den Bielsteiner Kopf, wieder hinab an die Wupper zur Hebringhauser Talsperre und zurück nach Beyenburg ausgesucht, dabei folgten wir zeitweise der nördlichen Route des Bergischen Jakobsweg.





direkt zu Beginn geht es steil bergauf, wir Menschen waren froh um jede geschaffte Stufe, während Herr Bö munter die Treppen rauf und runter sauste - immer wieder




für die Aussicht hat sich der Aufstieg gelohnt:














Eine schöne, anstrengende, abwechslungsreiche Strecke! Die Wegbeschreibung gibt es in "Wandern im Bergischen Land" aus dem Dumont aktiv Verlag.

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Dienstag, 10. Juli 2012

Herr Bödefeld wandert im Bergischen Land: Von Wipperfürth um die Neyetalsperre

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Im Oktober 2011 sind wir einen absoluten Lieblingsweg gegangen. In Wipperfürth geht es in einem großen Bogen um die Neyetalsperre herum. Früher bin ich wie viele, immer direkt am Ufer um die Neye herum marschiert. Wenn man nicht trödelt, ist man in 2 Stunden einmal drum herum. Die Neye ist eine schöne, fjordartige und sehr ruhige Trinkwassertalsperre, aber man teilt sich die Uferwege mit zahlreichen Joggern und Fahradfahrern und besonders letztere sind nicht immer nach meinem Geschmack. Geht man den hier bebilderten großen Bogen, hat man die abwechslungsreiche Strecke nahezu für sich alleine.


Ausblick von der Staumauer:








Ich LIEBE Bordeauxdoggen!


Von der Neyetalsperre wandern wir in Richtung Norden bis hoch zur Bevertal-Vorsperre:
















Zu der schönen Strecke brauch ich gar nicht viel zu schreiben. ich denke die Bilder sprechen für sich. Die 13,5 km lange Strecke wird im Rother Wanderführer "Bergisches Land" von Sabine Keller beschrieben. Wir haben die Strecke allerdings um ca. 2 km gekürzt und beginnen und starten direkt auf dem Wanderparkplatz in Großblumberg nahe der Talsperre. Die eigentliche Wegbeschreibung sieht vor, in der Innenstadt von Wipperfürth zu beginnen, die stark befahrene Westtangente zu überqueren und einen steilen Berg hoch durch ein Wohngebiet zu latschen. Hatten wir keine Lust drauf, das kann man sich schenken.

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Montag, 9. Juli 2012

Herr Bödefeld wandert im Bergischen Land: Vom Brückenpark Müngsten über Kohlfurth und Möschenborn ins Morsbachtal

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Ich habe mich schon so oft geärgert, dass ich von den schönsten Wanderungen kaum bis gar keine Bilder habe. Vor lauter gucken und laufen einfach das knipsen vergessen, so auch bei dieser Tour.



Vom Brückenpark Müngsten aus geht es auf einem Höhenweg hoch über der Wupper entlang Richtung Kohlfuhrt, von wo aus wir den Schienen der Bergischen Museumsbahn  folgen. Eigentlich hätten wir sie an diesem Tag mehrfach sehen müssen, aber von der kleinen Bimmelbahn war weit und breit nichts zu sehen.

Immer muss er unbedingt im Liegen saufen, egal ob aus der Badewanne, einem Bach, einem Teich oder einer Schlammpfütze.





Es geht vorbei an vielen Schleifkotten und zugehörigen Teichen:








Die 14km lange Strecke ist auch für heiße Tage geeignet, da sie zu großen Teilen durch schöne Laubwälder führt.



Die Gegend rund um den Brückenpark Müngsten ist ein extrem beliebtes Ausflugsziel, und obwohl mehrere hundert Parkplätze zur Verfügung stehen, reicht das nicht annähernd für die Menschenmassen, die dort bei gutem Wetter auflaufen. Wir waren bereits morgens da, standen einsam und verlassen auf dem Parkplatz und haben in den kommenden Stunden kaum Menschen auf der Wanderstrecke getroffen. Als wir gegen Mittag / frühen Nachmittag wieder zurück am Parkplatz kamen, waren wir nur froh, dass wir den dortigen Auto- und Menschenmassen entkommen konnten. Das ist also eine Strecke für Frühaufsteher!




Die Wegbeschreibung gibt es nachzulesen im Wanderführer "Wandern im Bergischen Land" aus dem Dumont aktiv Verlag.

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