Montag, 10. Mai 2010

Herr Bödefeld als Rüpel an der Leine

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Das neue Jahr hat eben so kalt und verschneit begonnen, wie das alte geendet ist und aus unserem 7-Kilo-Welpen ist "über Nacht" ein 34-Kilo-Rüpel geworden. Bei Spaziergängen an der Leine zerrte unser Jungbulle uns gut gelaunt durch die Flora, orienterte sich in diesen Situationen an allem und jedem - bloß nicht an uns und die kleinste Ablenkung machte aus ihm ein hyperaktives Känguru an der Leine. Hörrlich.

Doch damit nicht genug: Zu dieser frustvollen Leinenunführigkeit gesellte sich Anfang März ein ziemlich anmaßendes Verhalten auf Spaziergängen ohne Leine uns gegenüber. Bödi rempelte und pöbelte uns aus dem nichts an, schnappte immer wieder nach unseren Armen und Händen, kontrollierte und drangsalierte uns, wann es ihm gefiel. Zu Hause, zu Besuch bei Familie und Freunden, auf dem Hundeplatz oder in der Öffentlichkeit zeigte er dieses ober-mega-freche Verhalten nicht, unangeleinte Spaziergänge aber wurden zur Qual.

Vieles haben wir ausprobiert, nichts hat wirklich geholfen. Zum Glück haben wir mit Marianne Happel eine erfahrene und vorausschauende Briard- und Schapendoes-Züchterin an unserer Seite, die bei Elke Fiebert ein Leinenführigkeits-Seminar für ihren H-Wurf gebucht hat.
Natürlich waren wir mit Bödi mit dabei, zusammen mit Bödis Geschwistern Hermine, Hanni, Hilu und Hexe Emma, den beiden Djambas vom wilden Weidenwald (aus dem D- und I-Wurf), den Briard-Jungrüden Baxter und Paul sowie Gonzo aus Elke Fieberts Gos d'Atura Zucht.

Wie auch beim Welpentreffen oder der Junghundebeurteilung hatten wir zwar unsere Kamera dabei, die lag aber gut verstaut das gesamte Wochenende im Rucksack! Deshalb gibt es stattdessen Bilder von den Übungseinheiten zu Hause mit Herrchen.

Aber zurück zum Seminar:
Ende März machten wir uns auf den Weg vom Oberbergischen in den Bayerischen Wald. In zwei Tagen wurde uns in Theorie und Praxis gezeigt, wie wir die Situation an der Leine so gestalten, dass sich der Hund an uns orientiert und nicht anders herum. Doch Leinenführigkeit ist nicht das alleinige Ziel, durch die uns gezeigte Methode wurde uns ermöglicht, unserem Hund im Alltag Orientierung zu bieten und unsere "Führerschaft" anzuerkennen.


Das sieht doch schon ganz gut aus. Bilder vom Seminar gibt es bei Marianne Happel unter Neuigkeiten. Dort kann man auch gut erkennen, dass aller Anfang relativ schwer war. :)


Nach 6-Wochen Training (wobei wir uns wahrlich nicht überanstrengt haben) waren wir in der Lage, an der lockeren Leine durch die belebte Stadt zu gehen, ohne Gespringe und Gezerre an Joggern und Radfahrern vorbei zu gehen und auch der für Bödi stärkste Ablenkungsreiz: andere Hunde bringt ihn nicht mehr völlig aus der Fassung.

Das Problem mit dem Anspringen und Schnappen auf Spaziergängen hat sich nach dem Seminar übrigens in Luft aufgelöst, scheinbar haben sich an diesem Seminar-Wochenende sowohl für uns, als auch für Bödi unsere Rollen geklärt. Natürlich müssen wir ihn ab und an noch daran erinnern, dass seine Leine nicht im luftleeren Raum hängt, wenn er angeleint unterwegs ist, aber immerhin ist er ja ein Jungspund mitten in der Pubertät und keine Maschine. Auf jeden Fall haben wir, so glaube ich, einen guten Weg eingeschlagen, den wir weiter - mit hoffentlich weiterhin entspannter Leine- gemeinsam verfolgen werden.
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